Anlässlich seines 90. Geburtstages gewährt uns Giorgio Armani einen exklusiven Einblick in die persönlichen Favoriten seiner Möbelmarke Armani/Casa.
Als einer der einflussreichsten Modedesigner unserer Zeit hat Giorgio Armani die Welt der Mode und des Designs maßgeblich geprägt. Geboren am 11. Juli 1934 in Piacenza, Italien, begann er seine Karriere in der Modebranche in den 1960er Jahren. Er gründete seine gleichnamige Modemarke im Jahr 1975 und revolutionierte insbesondere die damalige Herrenmode mit eleganten, schlichten Schnitten und der Verwendung hochwertiger Materialien. Sein Erfolg beruht nicht nur auf seinem Talent als Designer, sondern auch auf seiner Fähigkeit, Trends zu setzen und Grenzen zu überschreiten.
Gedeckte Farben, viel Blau, elegante Linien und vollendete handwerkliche Qualität. Keine Frage, Giorgio Armani ist konsequent. Als er im Jahre 2000 Armani/Casa ins Leben rief, ging es ihm darum, seinen Modestil in einen Lifestyle zu übersetzen; so gestaltete er Objekte und Möbel, die seiner Vorstellung von Design – im Kern: essenziellem Luxus – entsprechen sollten. Wie gewohnt setzte Mr. Armani seine Visionen auch um. Seine Entwürfe balancierten fortan zwischen minimalistischen Formen und exzentrischen Dekors, zwischen Handwerkstradition und innovativer Umsetzung, zwischen fernöstlicher Inspiration und Art déco. „Ich liebe diese Design-Ära, und es gibt einige Stücke in meinen Kollektionen, die eindeutig darauf anspielen. Ich habe sie als Elemente eines imaginären Films, der in den 30ern spielt, entworfen.“
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Neben der jährlich um einige Möbel und Accessoires erweiterten Kollektion, die in Zusammenarbeit mit lokalen Manufakturen entstehen, leitet der Meister seit 2004 auch ein Team von Interiordesigner:innen, die maßgeschneiderte Einrichtungen ganz in Armani-Manier bieten. Zusammen mit Molteni & C gründete er 2008 Armani/Dada für ganzheitliche Küchenlösungen, 2010 etablierte sich die Partnerschaft Armani/Roca mit dem Badspezialisten Roca. „Ich brauche die Kontrolle – ich bin eben ein Workaholic“, antwortet der Designer regelmäßig auf die Frage, wie er bei all den Aktivitäten seiner Marken und Linien den Überblick behält. Neben Restaurant- und Hotelprojekten gibt es inzwischen ganze Apartmentblöcke im Armani-Look. „Ich versuche, auch die äußeren Veränderungen miteinzubeziehen, die unseren Lebensstil beeinflussen, denn das Zuhause ist der Ort, an dem jeder seine Erfahrungen in die persönliche Dimension übersetzt.“
Giorgio Armani: Das sind seine Top 10 Designprodukte von Armani/Casa
Anlässlich seines 90. Geburtstags teilt Giorgio Armani exklusiv mit AD, welche Möbel, Accessoires und Objekte zu seinen Top-Favoriten der Armani/Casa-Kollektion zählen. Diese spiegeln eindeutig die unverkennbare Ästhetik wider, für die Giorgio Armani bekannt ist: luxuriöse Materialien, klare Geometrie, Modernismus und ein Hauch Exotik. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben ihm jedoch gezeigt: „Design hat die Verantwortung, Intimität und Sicherheit zu fördern. Während der vergangenen Zeit des Rückzugs haben uns die umgebenden Objekte 'beschützt' und unseren Alltag ermöglicht. Diese Phase hat sowohl uns als auch unser Leben nachhaltig verändert. Zukünftiges Design muss neue Lösungen finden, die sich an unterschiedliche Raumbedingungen anpassen können und gleichzeitig nachhaltig sind.“
Diese Tischleuchte war das allererste Produkt, das Giorgio Armani im Jahr 1982 für Armani/Casa entwarf. Aus diesem Grund wurde sie zum Aushängeschild der damals neuen Möbelkollektion. „Ich war immer daran interessiert, meine Designästhetik von der Mode auf andere Bereiche auszudehnen“, erklärt Giorgio Armani zu seinem ersten Entwurf. „Armani/Casa wurde jedoch erst 2000 in Mailand richtig eingeführt. Mein Ziel war es, meine Stilphilosophie in die Welt der Wohnraumgestaltung zu überführen und dabei das holistische Konzept eines gesamten ‘Armani-Lifestyles’ zu schaffen.“
Der Barschrank in limitierter Auflage von 88 Stück ist ein handgefertigtes Meisterwerk. Inspiriert von orientalischen Anleihen und geometrischen sowie haptischen Elementen, ist der Schrank mit einem speziellen Geflecht aus Papier und Baumwolle verkleidet, das an japanische Tatami-Matten und die typisch texturierten Stoffe von Giorgio Armani erinnert.
Ein herausragendes Stück aus der „Echoes from the World“-Kollektion ist auch der „Virtù“-Schrank, der glänzenden Samurai-Rüstungen und der Atmosphäre aus Tausendundeiner Nacht nachempfunden ist. Besonders hervorzuheben sind der von Katanas inspirierte Griff, die Innenräume mit Tatami-Effekt sowie die maßgeschneiderten Muster und Formen. Der Schrank spiegelt die Liebe zu Details und eleganten Stoffen wider, die für Armanis Möbeldesigns charakteristisch sind.
Der ikonische „Antoinette“-Schminktisch, benannt nach der legendären Königin Marie Antoinette, vereint historischen Charme mit zeitgenössischer Raffinesse. Das Möbelstück besticht durch seine zylindrische Form und ist mit einem klappbaren Deckel ausgestattet, der einen versteckten Sitz offenbart. Diese durchdachte Konstruktion verbindet Funktionalität mit eleganter Ästhetik.
Der Sessel „Sharon“ mutet in seiner Konstruktion so leicht an, dass er beinahe zu schweben scheint. Die geschwungenen Linien, die die natürlichen Bewegungen von Wind und Wasser nachahmen, sind es, die dem Sitz diese Anmutung verleihen. Die charakteristische Flechtarbeit aus Rattan erinnert an die Handwerkskunst von Tatami-Matten, ein Element, das fest in der japanischen Tradition verwurzelt ist und häufig in den Armani/Casa-Kollektionen auftritt.
Der „Space“-Tisch ist quadratisch, praktisch und hat transparente Beine aus Methacrylat. Seine klare, geometrische Linienführung wird durch die unkonventionelle Kombination aus lackiertem Holz, das als Tischplatte auftritt, und den Beinen aus Plexiglas betont. Diese Mischung erzielt einen minimalistischen und dennoch überraschenden Effekt.
Ein Esszimmerstuhl, den strenge Geometrie und Geradlinigkeit auszeichnet: Stuhl „Sofia“ ist mit einer besonders hohen Rückenlehne ausgestattet und kreiert eine außergewöhnliche Optik, die durch die Struktur der Lamellen entsteht. Den „Sofia Chair“ aus Methacrylat gibt es auch mit Muschelmosaik veredelt – quadratische und rechteckige Perlmutt-Plättchen kommen dabei zum Einsatz.
Auch Glas kann lackiert und mit Gold- oder Silberblatt veredelt werden – dabei werden Schatteneffekte erzeugt, die schillern und funkeln. Diese Technik wendet Armani/Casa bei Bücherregalen, Tischen als auch Konsolen an und erinnert so an Schmuckstücke, die von der Handwerkskunst Italiens erzählen.
Der „Baloon Armchair“ ist ein ikonisches Stück, das vom Stil der 30er Jahre inspiriert ist. Die sichtbare Metallstruktur ist dabei in mattschwarzem Nickel gehalten. Mit seinem geschwungenen, rundem Design und dem Vintage-Touch wird der „Baloon“ mühelos zum Blickfang eines Raumes.
Der „Ombra“ Raumteiler besteht aus vier Paneelen, wobei der untere Teil jedes Paneels tatsächlich leer ist und dem Paravent so gleich viel mehr Leichtigkeit verleiht. In der neuen Version sind die Paneele sogar drehbar gestaltet: Eine Seite zeigt so den „Valparaiso“-Stoff, während die andere Seite sich zum Spiegel zusammenfügt.