Ende erklärt

“Supacell”, Ende erklärt: Wie wird es in Staffel 2 der Netflix-Serie weitergehen?

Was passiert mit Dionne, wer sind die vermummten Männer und wird es eine zweite Staffel geben? Wir erklären das Ende der Netflix-Serie “Supacell”
Supacell
Netflix

“Supacell”, Ende erklärt: Kann Michael Dionne retten?

Nachdem wir alle “Kaulitz und Kaulitz” bereits durchgeschaut haben, folgt auf Platz 2 der Netflix-Charts eine Serie, die uns ganz schön überrascht hat. In der Serie geht es um fünf scheinbar nicht miteinander verbundene Menschen, die Teil der sozialen Unterschicht in Südlondon sind und plötzlich Superkräfte entwickeln. Es erinnert an eine Netflix-Version von “The Boys”, die weniger satirisch ist, oder eine erwachsenere Version der Serie “Misfists”. Während die Gesellschaft eigentlich müde ist von Superhelden, schafft es “Supacell”, doch eine etwas andere Geschichte zu erzählen – und die Superkräfte als Katalysator für eine Perspektivlosigkeit der Schwarzen Protagonist:innen einzusetzen.

Nach dem spannenden Finale und den Twists und Turns wollen wir jetzt wissen: Was bedeutet das Ende von “Supacell”, was die Post-Credit-Scene und bekommen wir eine zweite Staffel?

Darum geht es bei “Supacell” auf Netflix

Die Netflix-Serie besteht aus sechs Folgen, wobei die ersten fünf uns die verschiedenen Protagonist:innen vorstellen und die sechste das spannende Finale abbildet. Die erste Folge fokussiert sich vor allem auf Michael (Tosin Cole), aber auf seinem Weg werden uns auch die anderen “Held:innen” und deren Struggles gezeigt.

Michael ist Fahrer für einen Lieferdienst und trifft auf seinem Weg unseren Main-Cast. Er will seiner Freundin Dionne (Adelayo Adedayo) endlich einen Antrag machen, nachdem sie genug gespart haben, um sich eine Wohnung zu kaufen. Nachdem sie “Ja” sagt (und sie natürlich Sex im Stehen haben) wird er durch Raum und Zeit katapultiert und sieht sich sowie vier weitere Menschen auf einem Parkplatz gegen einen mysteriösen Feind kämpfen, der gerade aus einem Portal kam. Dionne ist in dieser Zukunft tot – und es scheint, Michael hat zusammen mit diesen vier Menschen eine Chance bekommen, sie zu retten.

Andre (Eric Kofi-Abrefa) hat Schwierigkeiten, Unterhalt an seine Ex für deren gemeinsamen Sohn AJ (Ky-Mani Carty) zu zahlen. Seinen neuen Job verliert er, weil ein Background-Check ergab, dass er in der Vergangenheit bereits verurteilt wurde. Seine Superkraft entdeckt er am Bankautomat: Super-Stärke.

Tayo “Tazer” (Josh Tedeku) lernen wir in einem Kampf mit einer rivalisierenden Gang, darunter Krazy (Ghetts), kennen. Nachdem er niedergestochen wurde, trifft er seine Gang wieder im Krankenhaus. Seine Superkraft kommt ihm zur Hilfe in seinem Metier: unsichtbar werden.

Sabrina (Nadine Mills) ist Krankenschwester und hat einen Freund, der sie ziemlich offensichtlich betrügt. Bei ihrer Auseinandersetzung wirft sie ihn mit ihren telekinetischen Fähigkeiten durch die Tür.

Rodney (Calvin Demba) ist ein wenig erfolgreicher Drogendealer, immer auf der Suche nach neuen Kund:innen. Als sein Auto einen Schaden erleidet, rennt er zu einem Bus, der gerade ankommt – und landet durch seine “Flash”-ähnliche Schnelligkeit mitten in Schottland.

Während unsere Held:innen mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, werden sie auch immer wieder von vermummten Menschen angegriffen, die aus Portalen ankommen. Was es mit diesen auf sich hat und wer die Organisation ist, die unsere Superhelden “rekrutieren” möchte, erfahren wir am Ende der Serie.

Das passiert in der letzten Folge “Supacell”

Nach den einzelnen Folgen, in denen die Probleme der Charaktere vorgestellt werden, folgt die finale Episode mit dem Titel “Supacell”.

Sabrina, Tazer, Rodney, Michael und Dionne treibt es alle zum Ashington Estate – A-Town, eine Drogen-Stadt voller Dealer und Abhängigen. Darunter ist das, was uns seit Beginn der Serie immer wieder angeteasert wird: das Gefängnis von Superheld:innen. “Die Organisation” wie sie sich nennen, mit dem Anführer Ray (Eddie Marsan), hat hier unter der Erde ihren Stützpunkt.

Ihr böser Plan? Alle Menschen aufspüren, von denen sie vermuten, dass sie eine Supacell haben – also eine Mutation des Sichelzellen-Gens, die ihnen Superkräfte verleiht. Zu Beginn der Serie haben wir auch gesehen, wie eine Schwarze Frau brutal ermordet wurde. Jetzt wird klar: Das war Tazers Mutter, die hier getötet wurde. Auch im Stützpunkt: das Mädchen, deren Fall Dionne untersucht hatte (sie hat Heilkräfte, die die Organisation ausnutzt). Und André, der aus Geldangst einen Job bei Ray angenommen und sich den vermummten Personen angeschlossen hat, die unsere Gruppe seit Beginn der Serie terrorisiert.

Der finale Kampf findet hier statt: zwischen der Organisation und Michaels Superheldengruppe. Tazer und Sabrina wollen Krazy finden. Stellt sich heraus: Er ist der Anführer der Vermummten, und er hat im Laufe der Serie immer wieder ihre Geliebten bedroht (Tazers Oma und Sabrinas Schwester). Doch seine Superkraft ist gefährlich: Er kann die Kräfte anderer absorbieren und sie dann für sich selbst nutzen. Die anderen Vermummten sind auch alles Menschen mit Superkräften, die für die Organisation arbeiten.

Ein letzter Showdown beginnt: Alle Vermummten bis auf Krazy sterben – und er scheint sich zu ergeben und ihnen zu helfen. Rodney kommt auf ihn zu und glaubt ihm noch nicht zu 100 Prozent. Im letzten Moment nimmt Krazy Rodneys Kräfte an sich und tötet die Verbleibenden mit seiner Schnelligkeit.

“Supacell”, Ende erklärt: Wie endet die Netflix-Serie?

Ist das das Ende der Geschichte? Nein – Michael benutzt sein letztes Tröpfchen Energie, um die Zeit bis zu dem Moment zurückzudrehen, in dem Krazy sich scheinbar ergibt. Den Vorteil nutzt er, um sich hinter Krazy zu teleportieren und ihn zu erstechen. Doch in seinem Todeskampf gelingt es Krazy, eine letzte Kugel abzuschießen, die Michaels Verlobte Dionne trifft. Er konnte sie nicht retten – die Prophezeiung hat sich erfüllt. Er hat keine Energie mehr, um noch einmal in der Zeit zu reisen, und verschwindet, am Boden zerstört.

Ein paar Wochen später: Michael ruft die Gruppe erneut zu einem Treffen zusammen, um den Status quo zu erfahren. Sabrinas Schwester wird weiterhin vermisst, Tazer sucht den Mörder seiner Mutter, und Andrés Sohn AJ will sich einer Gang anschließen. Die Stimmung ist aufgewühlt, einen richtigen Abschluss konnten sie nicht finden.

Michael hat eine Lösung. Er will in die Zukunft reisen, um ihnen Antworten zu liefern – und vor allem, um eins zu tun: Rache üben. Der nette Michael aus Staffel 1 ist Geschichte. Nachdem er sechs Folgen lang versucht hat, das Unausweichliche zu verhindern, will er seine Kräfte einsetzen, um andere vor seinem Schicksal zu schützen. Es fühlt sich jedoch so an, als ob er vielleicht kurz vor seiner “Bösewicht”-Ära steht.

Ende erklärt: Das passiert in der Post-Credit-Scene von “Supacell”

Das war jedoch immer noch nicht das wirkliche Ende von “Supacell”. Nach dem ersten Nachspann gibt es noch eine zusätzliche Szene, die bereits Staffel 2 anteasert.

Im Stützpunkt der Organisation sehen wir Ray, wie er einen angeschlagenen Krazy begrüßt. Überraschung! Er ist gar nicht tot. Doch dann sagt er etwas noch Überraschenderes: “Was hat der Boss dazu zu sagen?” Ray ist also gar nicht das Mastermind hinter der Organisation. “Das kannst du sie selbst fragen”, erwidert Ray. Eine Frau, gespielt von Siân Brooke, kommt in den Raum, und aufmerksame Zuschauer:innen erkennen sie wieder: Victoria, die in der Klinik “Health and Unity” Sichelzellenpatient:innen behandelt hat. Sie steckt eigentlich hinter der grausamen Organisation.

Wie grausam sie wirklich ist, erfahren wir gleich. Denn offensichtlich ist Krazy eine zu große Belastung für sie – und während er noch um sein Leben bettelt, wird er auf Victorias Befehl hin eiskalt erschossen.

Ray hat seinen Zweck als Platzhalter erfüllt – jedoch nicht besonders gut. Das lässt sie ihn wissen, während die beiden in den Aufzug steigen. Wie Thanos, der es zum Schluss doch selbst regeln muss, zieht auch sie ihren metaphorischen Handschuh an und übernimmt jetzt wieder selbst die Führung. Rays verängstigtes Gesicht ist das Letzte, was wir sehen, bevor die Serie endgültig endet.

Was bedeutet das Ende von “Supacell” für Staffel 2?

Und was bedeutet dieses Ende nun? Ganz klar: Es muss eine zweite Staffel geben. Diese ersten sechs Folgen fühlen sich nur wie der Auftakt zu einem neuen Superhelden-Universum an. Wir haben die Charaktere kennengelernt und wissen jetzt, wieso sie in Zukunft so handeln werden, wie sie es tun. Dieses Gefühl passt auch gut dazu, was der Regisseur, Drehbuchautor und Schöpfer der Serie Rapman gegenüber der Radio Times sagte: “Staffel 1 von ‘Supacell’ ist für mich wie ‘Batman Begins’. Es ist erst der Anfang. Man muss abwarten, wie es weitergeht, um zu sehen, wer diese Leute wirklich sind.”

Mehr Content ist auf jeden Fall geplant – zum Glück, denn keine von den Geschichten wurde wirklich zu Ende erzählt. Mit all den Informationen, die Michael aus der Zukunft holt, kann er sich und seinem “Team” einen Vorteil geben. Doch was hat Victoria vor? Und kann Michael die Zukunft wirklich verändern, oder wird es immer so passieren, wie er es sieht? Fragen über Fragen, die noch beantwortet werden müssen.

Ob es von Netflix eine zweite Staffel gibt, ist allerdings unklar. Bis jetzt wurde noch nichts angekündigt – doch mit seiner Platzierung auf Platz 2 der Netflix-Charts läuft es schon einmal ganz gut.